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Autismus ist mehr als nur eine einzelne Erkrankung


Autismus ist mehr als nur eine einzelne Erkrankung – das zeigt eine große neue Studie mit über 45.000 Menschen in mehreren Ländern.


Forscher fanden heraus, dass Menschen, bei denen Autismus erst später im Leben – also in späten Kindheit, Jugend oder im frühen Erwachsenenalter – diagnostiziert wird, möglicherweise eine andere Form von Autismus haben als Personen, bei denen die Diagnose typischerweise vor dem sechsten Lebensjahr erfolgt.


Die Studie zeigt, dass früh- und spät-diagnostizierte Individuen unterschiedliche Entwicklungsverläufe und sogar unterschiedliche genetische Profile aufweisen. Personen mit später Diagnose teilen häufig einige genetische Merkmale mit Menschen, die an ADHS leiden, was erklären könnte, warum die beiden Zustände mitunter schwer voneinander abgrenzbar sind.


Kinder, die früh diagnostiziert werden, zeigen in der Regel stärkere Verhaltensauffälligkeiten in jungen Jahren – diese Probleme lassen sich mit der Zeit oft besser managen. Im Gegensatz dazu erleben Menschen mit später Diagnose häufig zunehmende Verhaltensprobleme und haben ein höheres Risiko, im Verlauf ihres Lebens psychische Erkrankungen wie Depression oder PTBS zu entwickeln.


Die Forschenden betonen, dass Autismus nicht nur in zwei Formen auftritt. Vielmehr handelt es sich wahrscheinlich um einen breiten Spektrum, das durch verschiedene Genkombinationen geprägt ist und eine Vielzahl von Symptomen und Erfahrungen hervorbringt.


Auch kulturelle Faktoren, der Zugang zur Gesundheitsversorgung, Geschlecht, Stigmatisierung und Ethnie beeinflussen, wann und ob eine Diagnose gestellt wird – und machen das Bild von Autismus noch komplexer.

Das Verstehen dieser unterschiedlichen Muster könnte helfen, bessere und individuellere Unterstützungsangebote für autistische Menschen jeden Alters zu entwickeln.


Quellen: Zhang, Xinhe, et al. (2025). Polygenic and developmental profiles of autism differ by age at diagnosis. Nature.

 
 
 

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