Regelmäßiges Gehen stärkt nicht nur das Herz – es kann auch das Gehirn verändern
- floriansonneck
- 27. Okt.
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Eine bahnbrechende Studie von Erickson et al. (2011) zeigte, dass ältere Erwachsene, die dreimal pro Woche 40 Minuten zügig spazieren gingen, nach einem Jahr eine durchschnittliche Vergrößerung des Hippocampus um etwa 2 Prozent erreichten.
Der Hippocampus ist der Teil des Gehirns, der für Gedächtnis, Lernen und emotionale Stabilität entscheidend ist.
Teilnehmende, die nur Dehnübungen machten, zeigten hingegen eine leichte Verkleinerung dieses Hirnareals – den üblichen altersbedingten Rückgang.
Ein Wachstum von 2 Prozent entspricht etwa der Umkehr von ein bis zwei Jahren natürlichem Abbau, was nahelegt, dass regelmäßige, moderate Bewegung die Gehirngesundheit und die kognitive Leistungsfähigkeit fördern kann.
Die stärksten Effekte traten bei älteren, zuvor wenig aktiven Personen auf, doch ähnliche Ergebnisse wurden auch in anderen Altersgruppen beobachtet.
Die Wissenschaft führt diese Verbesserungen auf eine bessere Durchblutung, auf die Bildung neuer Nervenzellen (Neurogenese) und auf den Anstieg des Proteins BDNF zurück, das Nervenzellen schützt.
Nicht jeder Spaziergang führt messbar zu größerem Gehirnvolumen, aber die Botschaft ist klar: Regelmäßige Bewegung – etwa dreimal wöchentlich 40 Minuten Gehen – kann das Gedächtnis und die emotionale Gesundheit langfristig stärken.
Quellen:
Erickson, K. I., Voss, M. W., Prakash, R. S., Basak, C., Szabo, A., Chaddock, L., Kim, J. S., Heo, S., Alves, H., White, S. M., Wojcicki, T. R., Mailey, E., Vieira, V. J., Martin, S. A., Pence, B. D., Woods, J. A., McAuley, E., & Kramer, A. F. (2011). Exercise training increases size of hippocampus and improves memory. Proceedings of the National Academy of Sciences, 108(7), 3017–3022.

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