Reset für das Immunsystem: Wie Fasten den Körper in den Reparaturmodus versetzt
- floriansonneck
- 5. Nov.
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Forschungen der University of Southern California legen nahe, dass längeres Fasten – etwa 72 Stunden – biologische Prozesse aktiviert, die Teile des Immunsystems erneuern können.
In einer Studie, veröffentlicht in Cell Stem Cell, stellten Wissenschaftler fest, dass wiederholte Fastenzyklen die Anzahl weißer Blutkörperchen bei Mäusen und in einer kleinen Pilotstudie mit Menschen reduzierten. Nach der Wiederaufnahme der Nahrungszufuhr wurden Stammzellen im Knochenmark aktiv und begannen, neue Immunzellen zu produzieren. Die Forscher vermuten, dass Fasten das Immunsystem „neu starten“ könnte, indem es alte oder beschädigte Zellen abbaut und durch neue ersetzt.
Dieser Prozess hängt offenbar mit Veränderungen in Wachstumssignalen wie IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) und PKA (Protein Kinase A) zusammen – beides Mechanismen, die auch bei Alterungsprozessen und Zellstress eine Rolle spielen.
Fachleute betonen jedoch, dass diese Ergebnisse vorläufig sind. Die wichtigsten Erkenntnisse stammen aus Tierstudien und einer kleinen Untersuchung mit Krebspatienten – nicht aus groß angelegten Studien mit gesunden Erwachsenen.
Fasten oder „Fasten-ähnliche Diäten“ zeigen zwar Potenzial für Zellreparatur und Entzündungshemmung, doch längeres Fasten sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen – besonders bei Vorerkrankungen, niedrigem Körpergewicht oder Diabetes.
Quellen:
Cheng, C.-W., Adams, G. B., Perin, L., Wei, M., Zhou, X., Lam, B. S., Da Sacco, S., Mirisola, M., Quinn, D. I., Dorff, T. B., Kopchick, J. J., & Longo, V. D. (2014). Prolonged Fasting Reduces IGF-1/PKA to Promote Hematopoietic Stem Cell-Based Regeneration and Reverse Immunosuppression. Cell Stem Cell, 14(6), 810–823.

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