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Selbstvertrauen und Angst

Selbstvertrauen und Angst sind zwei zentrale Kräfte, die unser Denken, Fühlen und Handeln tiefgreifend beeinflussen. Während das Selbstvertrauen uns antreibt, Chancen zu ergreifen, Herausforderungen zu meistern und über uns hinauszuwachsen, ist die Angst oft der hemmende Gegenspieler, der uns zurückhält, zögert und zweifeln lässt. Beide gehören untrennbar zur menschlichen Existenz – doch wie sie miteinander ringen, entscheidet maßgeblich über unsere persönliche Entwicklung und Lebensqualität.


Die Natur von Selbstvertrauen und Angst

Selbstvertrauen ist das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Situationen zu bewältigen, Entscheidungen zu treffen und sich selbst als handlungsfähig zu erleben. Es entsteht aus Erfahrung, Anerkennung und innerer Stabilität. Menschen mit hohem Selbstvertrauen gehen offener auf Neues zu, sehen Rückschläge als Lernchancen und trauen sich, für ihre Werte einzustehen.

Angst hingegen ist eine natürliche Reaktion auf mögliche Gefahren. Sie schützt uns vor Risiken, mahnt zur Vorsicht und sichert unser Überleben. Doch wenn Angst übermächtig wird, kann sie lähmen, blockieren und sogar krank machen. Prüfungsangst, Versagensängste oder soziale Ängste zeigen, wie stark sie unser Leben einschränken kann – oft ohne realen Grund.


Der Ursprung: Biographie und Umwelt

Beide Phänomene wurzeln tief in unserer Biografie. Ein unterstützendes Elternhaus, in dem Ermutigung, Fehlerfreundlichkeit und Zuwendung herrschen, fördert früh das Selbstvertrauen. Umgekehrt begünstigen Ablehnung, Kritik oder traumatische Erfahrungen die Ausbildung von Ängsten. Auch gesellschaftliche Einflüsse wie Leistungsdruck oder Schönheitsideale nähren oft Unsicherheiten und Selbstzweifel.

Hinzu kommt: Unser Gehirn speichert negative Erfahrungen besonders intensiv, um vor künftigen Gefahren zu warnen. Ein Misserfolg bleibt daher oft länger im Gedächtnis als ein Erfolg – eine Herausforderung für den Aufbau von Selbstvertrauen.

Der innere Dialog – Schlüssel zur Veränderung Im Zentrum des Zusammenspiels von Selbstvertrauen und Angst steht der innere Dialog: Wie sprechen wir mit uns selbst? Wer sich selbst wertschätzt, wird sich auch in schwierigen Situationen nicht völlig entmutigen lassen. Wer sich hingegen ständig infrage stellt, gibt der Angst Raum, sich auszubreiten. Hier kann gezieltes Training helfen: Positive Selbstinstruktionen, Achtsamkeit, das bewusste Feiern kleiner Erfolge oder auch professionelle Unterstützung durch Coaching oder Therapie können helfen, die Angst zu zähmen und das Selbstvertrauen zu stärken.


Angst als Chance Trotz aller negativen Konnotationen ist Angst nicht nur ein Feind. Sie ist auch ein Wegweiser. Wenn wir spüren, wovor wir Angst haben, erkennen wir oft auch, was uns wichtig ist. Wer zum Beispiel Angst hat, zu versagen, zeigt, dass ihm die Aufgabe am Herzen liegt. Diese Erkenntnis kann genutzt werden, um mutig ins Handeln zu kommen – nicht angstfrei, aber angstbewusst.

Fazit: Selbstvertrauen und Angst sind keine fixen Eigenschaften, sondern dynamische Zustände, die sich im Laufe des Lebens verändern lassen. Der Weg zu mehr Selbstvertrauen führt nicht über das Verdrängen von Angst, sondern über das bewusste Auseinandersetzen mit ihr. Wer lernt, seine Angst zu verstehen und dennoch zu handeln, findet oft nicht nur Mut, sondern auch eine neue Tiefe im eigenen Selbstverständnis. Denn wahres Selbstvertrauen entsteht nicht in der Abwesenheit von Angst – sondern im Umgang mit ihr.

 
 
 

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