Zu wenig Schlaf, zu viel Fett
- floriansonneck
- 7. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
Schlaf ist einer der wichtigsten Regulatoren für Stoffwechsel und Energiehaushalt. Wenn wir zu wenig schlafen, gerät das hormonelle Gleichgewicht durcheinander – der Körper reagiert mit gesteigertem Hunger, geringerer Energieverbrennung und einer Tendenz, Fett zu speichern.
Studien der Mayo Clinic und des Journal of the American College of Cardiology zeigen, dass Schlafmangel mehrere Hormone beeinflusst, die Appetit und Stoffwechsel steuern. Der Spiegel von Ghrelin, das Hunger auslöst, steigt, während Leptin, das Sättigung signalisiert, sinkt. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass man mehr isst und kalorienreiche Lebensmittel bevorzugt – selbst bei ansonsten ausgewogener Ernährung.
Darüber hinaus wird bei Schlafmangel die Insulinempfindlichkeit reduziert, was dazu führt, dass mehr Zucker im Blut verbleibt und als Fett gespeichert wird. Gleichzeitig steigt der Spiegel des Stresshormons Cortisol, das den Körper dazu veranlasst, Energie zu konservieren und vor allem im Bauchbereich Fett einzulagern.
Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigte, dass Teilnehmende mit stark reduziertem Schlaf mehr Kalorien zu sich nahmen und deutlich mehr viszerales Fett aufbauten – jene Fettart, die eng mit Stoffwechselkrankheiten verbunden ist – als jene, die ausreichend schliefen.
Selbst bei identischer Ernährung speicherte die schlafreduzierte Gruppe mehr Körperfett. Das zeigt: Auch mit einer perfekten Diät kann Schlafmangel biologische Prozesse aktivieren, die die Fettverbrennung behindern. Regelmäßiger, erholsamer Schlaf ist daher entscheidend für einen gesunden Stoffwechsel und ein ausgewogenes Körpergewicht.
Quellen:
Covassin, N., Singh, P., McCrady-Spitzer, S. K., St. Louis, E. K., Calvin, A. D., Levine, J. A., & Somers, V. K. (2022). Effects of Experimental Sleep Restriction on Energy Intake, Energy Expenditure, and Visceral Obesity. Journal of the American College of Cardiology, 79(13), 1254–1264.
Taheri, S., Lin, L., Austin, D., Young, T., & Mignot, E. (2004). Short Sleep Duration Is Associated with Reduced Leptin, Elevated Ghrelin, and Increased Body Mass Index. PLoS Medicine, 1(3), e62.
Mayo Clinic (2022). Lack of Sleep Increases Unhealthy Abdominal Fat. Mayo Clinic News Network.

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